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ür mich ist der Bullterrier in erster Linie immer ein Terrier. Mit altem Bulldogblut, unbedingt und deutlich, aber doch ein Terrier.

Nun habe ich mal ein Buch aus dem Regal genommen, um hier einige Zeilen daraus zu zitieren, denn in diesem Büchlein gibt es einen kurzen Abschnitt, der speziell dem Bullterrier gewidmet ist und den ich Ihnen nicht vorenthalten will.

Im Anschluß sehen Sie dann das Foto eines Bullterriers aus dieser Zeit und diesem Buch. Wenn man nun dieses Foto betrachtet, wird deutlich von welcher Art Bullterrier diese Männer gesprochen haben. Der Hund auf diesem Foto hat sicher keine 32 Kilo, aber das muß ein Terrier von 50 cm auch nicht. Vergleichen Sie diesen Hund mal mit den plumpen, überschweren, übertrieben eier- und winkelköpfigen Bullterriern heutiger Hundeshows.

 
 
 
 

Walter Colmar 

Der Schutzhund

Kleine Rassen mit Schutzhundeigenschaften

Auch kleinere und kleine Rassen können als Schutzhunde ausgebildet werden, wenn sie den erforderlichen Mut und Kampfgeist im Wesensgefüge mitbringen. Oft wird es allerdings Mühe kosten, diese Hunde auszubilden, da eben manchmal Führigkeit und Gehorsam etwas schwerer in diese kleinen Rassen hineinzubringen sind, als bei unseren anerkannten großen. Wer schon einmal Gelegenheit hatte, kleinere Rassen bei der Arbeit zu sehen, der wird mit mir darin einig sein, daß man oft vor dieser Arbeit den Hut abnehmen kann. Oft wird es doch so sein, daß ausgesprochene Hundefreunde sich in Großstädten auf engerem Raum in kleineren Wohnungen nicht größere Schutzhunde halten können, so sehr sie sich vielleicht eine große Rasse wünschen. Dann nehmen sie sich eine kleinere Rasse, von der man der Annahme sein kann, daß auch sie Fähigkeiten besitzt, die man sich von einem Schutz- oder Fährtenhund wünscht.

Ich will nun zwei der mittleren und eine der kleineren Hunderassen vorstellen, die sich in besonderem Maße zur Ausbildung als Schutz- und Fährtenhund eignen. Daß die drei Rassen, die ich ausgewählt habe, Terrier-Rassen sind, liegt darin begründet, daß besonders Terriers, die ja in über 20 Rassen bekannt sind, sich durch Schneid und Temperament auzeichnen. Daß unter den Terrier-Rassen aber Bull-, Kerry-Blue- und Bedlington-Terrier besonders geeignet als Schutz- und Fährtenhund sind, hat die Vergangenheit bewiesen.

Fangen wir an beim

Bullterrier

Dieser "Gladiator" unter den Hunden, mit nur 50 cm Schulterhöhe, wurde seit alter Zeit als Kampfhund gezüchtet. Er verbindet die Schärfe des Terriers mit Beharrlichkeit im Angriff und Festhalten der Bulldogge. Er stammt aus England und wurde aus dem weißen, in dieser Form heute nicht mehr vorhandenen, Terrier und der Bulldogge herausgezüchtet. Der große Kynologe Hans Korn hat hierzu eine besonders treffende Charakterisierung dieser Rasse gegeben, die ich deshalb nachstehend wörtlich wiedergeben möchte:

"Der Bullterrier bringt körperlich und charakterlich alle Voraussetzungen eines Arbeitshundes mit. Wenn ich behaupte, daß keine andere Rasse solchen Mut, solche Härte und solche Unempfindlichkeit - um nur einige Wesenszüge zu nennen - hat, wie der Bullterrier, so wissen Sie ja genau, daß dieses Urteil nicht von Fanatismus, sondern von nüchterner Erfahrung diktiert ist. Durch sein starkes Knochengerüst und seine Muskulatur besitzt der Bullterrier, gemessen an seiner Größe, auch das für einen Schutzhund unerläßliche Gewicht, ohne daß seine unvergleichliche Schnelligkeit und Ausdauer dadurch beeinträchtigt wird. Gegenüber anderen Rassen zeichnet ihn zudem die Eigenschaft aus, die gerade für die Verwendung als Schutzhund hoch zu schätzen ist. Er läßt sich nämlich, wenn es zum Angriff oder zur Verteidigung kommt, nie auf ein starres Schema ein, er ist ein ganz unorthodoxer Kämpfer, der seine Taktik stets der Lage anpaßt und nicht voraussehen läßt, wie er vorgehen wird. Auf der Fährte leistet der Bullterrier, weil er sie zumeist gelassen und intensiv angeht, mindestens das Gleiche wie alle anderen Rassen."

Im Krieg besaß Herr Korn einen Bullterrier aus Wiener Zucht, den er als Diensthund führte. Er hieß "Mano" und hatte die höchste Schutzhundprüfung, Stufe III, sowie Fährtenhund- und Meldehundprüfung abgelegt. Ihm machten die Strapazen und Unbilden des Felddienstes nicht das geringste aus und er hat sich als Diensthund sowie als Schutz- und Fährtenhund ausgezeichnet bewährt.

Es wäre sehr zu wünschen, wenn diese Zeilen dazu beitragen mögen, es einmal mit diesem "Gladiator" unter den Hunderassen zu versuchen. Man würde es sicher nicht bereuen und wahrscheinlich auch in Zukunft dieser Rasse die Treue halten; denn einen besseren Hund werden wir kaum finden.

 
 
 
 

 

Soweit Colmar und Korn. Bei Ihrem nächsten Besuch auf einer dieser Hundeschauen legen Sie sich doch neben der Frage nach der Schönheit auch mal die danach vor, was dieser oder jener Hund wohl zu leisten imstande ist.



1928 in Österreich





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