Aus dem Buch
"Der Bulldog"
von Fritz Gärttner
Stuttgart 1923
" ... Viele alte Dichter besingen einen starken, mutigen Hund "Allan of Chancer" und seine Verwendung auf der Raubtierjagd. Der Name dieser ausgestorbenen Rasse wird verschieden genannt: Alan, Alande, Alant, Alaun, Alauntt und Allan. Cotgreve in seinem französich-englischen Wörterbuch veröffentlicht im Jahre 1632 eine Erklärung über den Allan, den er als Metzgerhund bezeichnet, gleich dem Mastiff, der den Schlächtern dazu dient, ihre wilden Ochsen zu treiben und das Vieh in den Ställen zu bewachen.
Edmond de Langley, der vierte von sieben Söhnen Eduard's des III., war Oberwildpfleger Heinrich des IV. und schrieb ein hochwertiges Schriftstück: "Master of Game" (Wildmeister) ! Dieses Schriftstück gibt hochinteressanten Aufschluß über die damaligen Jagdarten, das Wild und die Hunde. In diesem Werk sind die Allans in drei Klassen geteilt und zwar wie folgt: Die erste Art taugt als Wachhund und ist beweglich und schlank, die zweite Sorte ist sehr mutig, kurz und stark, hat große Köpfe, dicke Lippen und Fang und große Ohren; mit diesen Rassekennzeichen versehene Tiere bissen am besten und hielten jedes Wild und den Bullen fest. Die in großen Schlächtereien gehaltenen Hunde waren ebenfalls gut zur Jagd auf Bär und Wildschwein und wurden oft mit Greyhounds zusammen verwendet. ... "
"Willy Harrison, sagt in seiner Beschreibung Englands vom Jahre 1586 - 'man nennt diese Art Hunde deshalb Band-dogs, weil sie infolge ihres starken Körpers, ihres gräulichen, blutgierigen Ausdrucks, schrecklich, furchteinflößend wirken, und da ihr Charakter eigensinnig, beharrlich und zum furchtlosen Angriff zeigt, genug Veranlassung geben, sie tagsüber an die Kette zu legen.' "
"Shakespeare nennt den Bulldog im ersten Akt eines Dramas 'König Heinrich der VI.'. Dort heißt es: Es ist die Zeit, wo Eulen schreien, der Nachtvogel krächzt, Band-dogs heulen, Geister und Gespenster wandeln, und großer Sturmwind die Bäume bricht."
Bullenbeißer im alten Spanien