inen mehr oder weniger komplizierten Sachverhalt kurz und knapp mit einfachen Worten allgemeinverständlich zu erklären ist meiner Meinung nach die Kunst, nicht mit möglichst vielen Fremdwörtern umherzuwerfen. In diesem Sinne will ich hier kurz beschreiben was Binnenhodigkeit ist und wie mit dieser meiner Meinung nach züchterisch umgegangen werden sollte.

Die Hoden der Rüdenwelpen befinden sich bei der Geburt in deren Bauchhöhle. Gegen Ende des zweiten Lebensmonats sollten die noch verhältnismäßig kleinen Hoden durch den Leistenkanal vollständig in den Hodensack abgestiegen sein. Geschieht dies nicht, spricht man von Binnenhodigkeit bzw. Kryptorchismus. Es kann auch vorkommen, daß der eine Hoden absteigt, der andere aber nicht. Diese Rüden werden dann auch als Einhoder bezeichnet (Monorchismus). Vor allem beidseitige Binnenhodigkeit ist hocherblich, tritt dementsprechend auch familiär gehäuft auf und steht damit anscheinend im Verhältnis zum Inzuchtgrad. In späterem Alter ist der Leistenkanal zu eng für die nun größeren Hoden, als daß sie nun sozusagen verspätet in den Hodensack absteigen könnten. Operativ ist da zwar einiges machbar, ändert aber nichts an der genetischen Veranlagung.  Es handelt sich hierbei auch nicht um einen reinen Schönheitsfehler. Da die Hoden im Bauchraum höheren Temperaturen ausgesetzt sind besteht eine Neigung zu Hodentumoren. Hoden- und Samenstrangverdrehungen mit schwersten klinischen Erscheinungen sowie Funktionsstörungen sind in diesem Zusammenhang ebenfalls anzuführen. Binnenhodigkeit geht oft auch einher mit anderen angeborenen Defekten. Als ein Beispiel sind Nabelbrüche zu nennen.

Mir ist kein Rassestandard bekannt, in dem nicht ausdrücklich verlangt wird, daß beide Hoden vollständig in den Hodensack abgestiegen sein müssen. Meist wird dies auch gleich unter dem Punkt "zuchtausschließende Fehler" genannt. Das hat schon seine Gründe und selbst die nachsichtigsten Ausstellungsrichter achten hierauf.