er Alano-Rüde Don Bentaiga, gezüchtet von Stefan Baumgartner, war in der Szene bekannt wie ein bunter Hund. Einer der besten Alanos seiner Zeit, mit ausgeprägtem Kampftrieb. Er hat nicht nur viele Prüfungen abgelegt, sicherlich die meisten die ein Alano damals ablegte, sondern belegte auch bei Nachtübungen in der Championklasse (sowas gibt es in der damaligen Form heute vermutlich gar nicht mehr) immer vordere Plätze.
Don war ein kerniger Hund. Vielleicht hängt es ja damit zusammen, daß auch er einer von diesen Rüden war, die die erstaunliche Fähigkeit haben Hündinnen zu decken die nicht mal in ihrer Nähe waren.
Zumindest taucht er auf diese Weise in der einen oder anderen Ahnentafel auf. Wie soll man sich das sonst erklären?
Nun habe ich seinen Besitzer gebeten, ein paar Zeilen über seinen Hund zu schreiben. Vielen Dank, Markus, für dieses Portrait.
Herr und Hund
Servus Gerald, wie besprochen ein paar Worte zu Don:
Don habe ich im Januar 1998 von Stefan Baumgartner gekauft. Ich habe Don's Entwicklung vom Welpenalter an, bei Stefan verfolgt. Er wollte Don ursprünglich für sich behalten. Don sollte seinen Vater Toni R-Bentaiga als Zuchtrüde beerben. Als noch junger Schutzdiensthelfer habe ich Don zum ersten mal mit ca. 8 Monaten auf einem Hundeplatz nahe Salzburg gehetzt. Als jemand, der sich bis dahin nur mit der Sporthundearbeit beschäftigt hatte, hat mich Don damals nachhaltig beeindruckt. Soviel Vehemenz und Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung hatte ich bis dahin noch nie erlebt, besonders bei einem Hund mit ca. 8 Monaten. In gewisser Weise würde ich heute sagen, ich hatte Angst vor ihm. Nachdem ich mich zu diesem Zeitpunkt in meiner Freizeit nahezu nur mit Hundeausbildung beschäftigt hatte und mit meinem Bullterrier Axel bereits mehrfach Leistungsprüfungen im BLV abgelegt hatte, ging mir Don seither nicht mehr aus dem Kopf. Nachdem ich mit Stefan mittlerweile mehr als gut befreundet war, habe ich ihn irgendwann gefragt, ob er sich vorstellen könnte, Don an mich zu verkaufen. Er lehnte zunächst ab, aber Dank meiner Hartnäckigkeit und dem "guten Zureden" von unserem gemeinsamen Freund Wolfgang Lewandowski, war es wohl geschuldet, dass Stefan schließlich einwilligte. Don war auch für ihn nicht aus der Welt und er vergab ihn an einen jungen und engagierten Hundeführer, der versprach Don weiter zu fördern und auszubilden. Don wurde nach kurzer Zeit von der Zwingerhaltung zum Haushund umfunktioniert und begleitete mich nahezu 24 Stunden am Tag. Ich begann mit der Unterordnung und Bindungsaufbau. Schnell stellte sich heraus, dass Don und ich zusammenpassten wie Pech und Schwefel. Don hatte keinerlei Umweltmängel oder Probleme, einzig seine zu Anfang sehr niedrige Reizschwelle machte mir etwas zu schaffen. Ich erklärte ihm nach "alter Schule", dass er alles machen darf... aber eben nur, wenn ich es ihm sage bzw. ihm nicht untersage. So war unser von nun an gegangener Weg, ein Gemeinsamer, der sich schnell in absolute Harmonie wandelte. Don war ein Hund, wie man ihn vielleicht nur einmal im Leben besitzen kann. Wir waren Freunde! Neben vielen Leistungs- und Zuchtprüfungen war Don auch auf unzähligen Nachtübungen in der Championsklasse immer auf vorderen Plätzen zu finden. Sein Wesen zu beschreiben ist nicht ganz einfach. Er war im Laufe der Zeit sehr ausgeglichen geworden, dies hing sicher auch damit zusammen, dass ich ein 100%iger Kontrollfreak bin.
Er war physisch und psychisch sehr stark und ließ sich durch nichts nachhaltig beeindrucken. Er wusste aber, er könne sich auf mich verlassen und ich würde ihm schon kenntlich machen, wenn ich seine Hilfe benötigte. So lebten wir bis zu seinem Tod im Jahre 2008 in völliger Harmonie. Egal ob in der Familie, im Eiscafé, am Hundeplatz oder wo auch immer, wir beide haben es gerockt. Als Besitzer kann man natürlich nie ganz objektiv über einen Hund sprechen, der Jahre tot ist, aber ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich sage: Don Bentaiga gehörte zu den besten Alanos seiner Zeit. Er war ein Multitalent. Sein Auseinandersetzungswille und sein unabdingbarer Drang, eine begonnene Sache zu Ende zu bringen, sind heute noch legendär. Ich vermisse ihn sehr!
Markus Schlechtizky / 27.07.2022
Hier beim Schutzdienst. Figurant: Siggi Adelfinger.
Prüfung 2003 in München. Figurant: Frank Brückner.
Alltagsleben
Die letzten Tage... 2008.
Lara, die Mutter von Don, war ein Import von Stefan Baumgartner aus Italien
und wirkt hier fast etwas klein für einen Alano,
was aber wohl eher daran liegt, daß der Figurant Wolfgang Lewandowski
stattliche 2,02 Meter groß ist.